Mythen und Fakten
Mythen und Fakten
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Mobbing ist harmlos.
Fakt: Mobbing hat weitreichende psychosomatische Folgen für Opfer, Täter/innen und Zuschauer/innen.
Beispiele:
Mobbingopfer leiden häufiger unter körperlichen Beschwerden, wie Kopfweh und Magenschmerzen.
Mobbingopfer leiden unter unterschiedlichen Angstsymptomen und depressiven Verstimmungen.
Mobbingopfer und Täter/innen haben ein höheres Selbstmordrisiko.
Mobbingopfer und Täter/innen haben mehr Schulprobleme hinsichtlich Schulleistung, Fehlzeiten und Einstellung zur Schule.
Kinder und Jugendliche, die andere mobben, weisen ein erhöhtes Risiko von Drogen-, Medikamenten- und Alkoholmissbrauch sowie eine erhöhte Kriminalitätsrate im Erwachsenenalter auf.
Lösungsansatz: Es ist wichtig gefährdete Kinder und Jugendliche zu identifizieren und ihnen Unterstützung zukommen zu lassen, um die negativen Konsequenzen von Mobbing zu verhindern.
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Mobbing unter Kinder und Jugendlichen ist nur ein vorübergehendes Verhalten.
Fakt: Kinder und Jugendliche, die andere mobben, behalten ihr negatives Verhalten bei, wenn es keine entsprechende Intervention von Seiten der Erwachsenen gibt. Sie werden weiterhin ihre Macht einsetzen, um andere zu schädigen. Die einzige Veränderung im Laufe der Entwicklung sind die Erscheinungsformen von Mobbing. Während es bei jüngeren Kindern offene und physische Verletzungen sind, werden die Verhaltensweisen mit zunehmendem Alter immer subtiler und weniger sichtbar. Das einmal erlernte, negative Verhalten wird oft auch noch im Erwachsenenalter beibehalten und zeigt sich in Form von Mobbing am Arbeitsplatz, sexueller Belästigung und anderen negativen Verhaltensweisen.
Lösungsansatz: Früherkennung und Intervention bei Mobbing verhindert, dass diese negativen Verhaltensmuster weiterbestehen und positive soziale Beziehungen entwickelt werden können. Den Erwachsenen muss klar sein, dass Mobbing mit zunehmenden Alter immer schwerer zu erkennen ist.
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Mobbing betrifft nur sehr wenige Kinder und Jugendliche.
Fakt: In der „Health Behavior in School-aged Children“ – Studie der WHO (HBSC; Gesundheit und Gesundheitsverhalten bei Kindern und Jugendlichen, 2000) wurden 163.000 Schüler/innen aus 35 Ländern zu Gewalthandlungen befragt. Die Studie differenziert zwischen seltenem und häufigem Mobbing (mehrmals monatlich). 35% Prozent der Schüler/innen zwischen 13 und 15 Jahren gaben an, in den letzten Monaten zumindest einmal am Mobbing beteiligt gewesen zu sein; die Beteiligung am häufigen Mobbing beträgt 11%. Im Vergleich zu den 35 Ländern liegt Österreich in allen Altersgruppen im oberen Drittel. Die Ergebnisse der WHO Studie weisen Österreich als Land mit besonders hohen Prävalenzraten aus.
Lösungsansatz: Es ist wichtig, gefährdete Kinder und Jugendliche zu identifizieren und gezielt gegen Mobbing vorzugehen.
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Mobbing betrifft nur Täter/innen und Opfer.
Fakt: In einem Mobbingvorfall sind nicht nur die/der TäterIn und das Opfer involviert, sondern meist die gesamte Klasse. Viele Kinder beobachten die Vorfälle und wissen genau, wer Täter/in und wer Opfer ist. Ein Großteil der Kinder ist nämlich anwesend und durch Zuschauen oder aktives Mitmachen auch beteiligt.
Lösungsansatz: Dieser Umstand weist auf die Bedeutsamkeit der Förderung positiver Verhaltensweisen bei einer möglichst großen Gruppe von Personen hin, da sie beteiligt und daher auch mitverantwortlich sind. Bei der Prävention und Intervention ist es daher zentral, dass die gesamte Klasse miteinbezogen wird. Ziel sollte eine positive, gesunde und vertrauensvolle Beziehung zwischen Kindern und Jugendlichen sein.
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Kinder, die gemobbt werden, müssen sich wehren und zurückschlagen.
Fakt: Gemobbte Kinder zu ermutigen zurückzuschlagen, kann die Mobbingsituation verschlimmern. Den jene, die zurückschlagen und sich aggressiv verhalten, werden meist noch stärker gemobbt.
Lösungsansatz: Kinder, die gemobbt werden, sollen in ihrem Selbstvertrauen gestärkt werden, indem Sie das Gefühl haben, dass Sie sich einem Erwachsenen anvertrauen können, dürfen und sollen.
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Mobbing kommt nur in der Schule/im Kindergarten vor.
Fakt: Mobbing bei Kindern und Jugendlichen geschieht immer dort, wo mehrere Kinder zum Lernen, Spielen etc. zusammenkommen. Folglich geschehen Mobbingvorfälle größtenteils in Schulen und Kindergärten, aber nicht ausschließlich. Es ist ein Problem der gesamten Gemeinschaft, dessen Verhinderung als gesamtgesellschaftliche Aufgabe angesehen werden muss.
Lösungsansatz: Die Erwachsenen haben maßgeblich für die positiven Beziehungen zwischen Kindern und Jugendlichen zu sorgen. Alle sind dafür verantwortlich ein positives, förderliches Umfeld für Kinder und Jugendliche zu schaffen und Gewalt sowie Mobbing zu verhindern und dahingehend einzugreifen.
HBSC Studie - Fakten im internationalen Vergleich: Webseite