Extremismusprävention
Extremismusprävention
In einer pluralistischen Gesellschaft ist es wichtig, Wege zu einer mündigen, kritischen, gemeinschaftsoffenen und toleranten Haltung zu finden und diese zu fördern.
Aufgabe der Schule ist es, entsprechendes Wissen zu vermitteln und die Identität von Kindern und Jugendlichen so zu stärken, dass sie als selbstbewusste Menschen an einer demokratischen, modernen Gesellschaft mitwirken können.
Schülerinnen und Schüler, die mit destruktiven Ideologien und Einstellungen wie Rechtsextremismus, Islamismus oder Antisemitismus in Kontakt kommen, stellen eine große Herausforderung für viele Lehrkräfte dar. Unbestreitbar ist, dass allen extremistischen Tendenzen entschlossen entgegengetreten werden muss. Das geschieht laufend und langfristig durch pädagogische Präventionsarbeit.
Bei einer temporär auftretenden Bereitschaft von Schülerinnen und Schülern, destruktiven Ideologien zu folgen, reichen aber oft pädagogische Ansätze nicht aus und es braucht ein gut abgestimmtes Vorgehen von Lehrkräften und Schulleitung unter Beiziehung von Schulpsychologinnen und Schulpsychologen und anderen Fachexpertinnen und Fachexperten.
Extremismusprävention macht Schule II
Buchungen für das Schuljahr 2024/25 sind jetzt möglich!
Ab dem Schuljahr 2024/25 stehen neuerlich kostenlose Workshops zur Extremismusprävention an Schulen bzw. für Teilnehmende von AMS-Kursmaßnahmen zur Verfügung. Es kann aus 235 Angeboten von 77 Anbieterinnen und Anbietern gewählt werden. Die aktuellen Themenschwerpunkte lauten „Demokratie, Vielfalt, Wertvorstellungen und Zivilcourage“, „Menschenrechte, Diskriminierung und Vorurteilssensibilisierung“, „Extremistische Gruppierungen und Ideologien“, „Konfliktlösung und Gewaltprävention“, „Medienkompetenz und Verschwörungstheorien“, „Nahostkonflikt, Antisemitismus“ und „Radikalisierungsprozesse“.
Die Workshops (größtenteils im Ausmaß von 3-4 Unterrichtseinheiten) können für das Schuljahr 2024/25 direkt gebucht werden.
„Extremismusprävention macht Schule II“ ist eine Initiative des BMBWF und BMAW. Die organisatorische und technische Umsetzung erfolgt durch den OeAD. Die Auswahl und Prüfung der Angebote für die zweite Ausschreibung erfolgte durch Expertinnen und Experten der Universität für Weiterbildung Krems und des Österreichischen Instituts für Internationale Politik (oiip).
Die Initiative umfasst Angebote für folgende Zielgruppen:
- Schülerinnen und Schüler aller Schulstufen und -typen, sowohl in allgemeinbildenden als auch in berufsbildenden Schulen
- Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 15 – 25 Jahren in:
- Lehrgängen der überbetrieblichen Lehrausbildung (ÜBA)
- anderen Qualifizierungsangeboten und berufsvorbereitenden Maßnahmen im Auftrag des Arbeitsmarktservice
- Angeboten speziell für Personen mit Fluchterfahrung in klassenähnlichen Settings im Auftrag des Arbeitsmarktservice
Seit April 2022 sollen mit der Initiative „Extremismusprävention macht Schule“ bundesweit Schülerinnen und Schüler aller Schulstufen und Schultypen für die Gefahren von Ungleichheitsideologien sensibilisiert und ihre Resilienz gegenüber Radikalisierung gestärkt werden. Es werden Reflexionsangebote für Fragen von Identität und Zusammenleben in einer pluralen Gesellschaft geboten. Präventionsarbeit darf nicht erst dann beginnen, wenn Personen bereit sind, im Namen einer Ideologie Gewaltakte zu verüben. Primärprävention setzt früher ein und möchte niederschwellig, breit und zielgruppenadäquat für die Gefahren von Ungleichheitsideologien sensibilisieren, die Resilienz von Kindern und Jugendlichen fördern sowie Reflexionsangebote für Fragen von Identität und Zusammenleben in pluralen Gesellschaften setzen.
In der ersten Runde der Initiative wurden bereits 111.750 Schülerinnen und Schüler mit über 5.000 Workshops erreicht. Allein im Juni 2024 nahmen über 10.600 Schülerinnen und Schüler an den Workshops teil. Aufgrund dieser Bilanz wird die erfolgreiche Maßnahme ab September 2024 fortgesetzt. Neu ist, dass neben Schulen nun auch Workshops für AMS-Ausbildungs- und Qualifizierungsmaßnahmen buchbar sind.
Die Safeguarding Policy des OeAD ist bei allen vom OeAD geförderten Aktivitäten einzuhalten bzw. ihre Einhaltung über entsprechende Maßnahmen sicherzustellen.
Lernmaterialien u.a. zum Nahostkonflikt und zu israelbezogenem Antisemitismus, bietet das OeAD-Programm ERINNERN.AT an.
- Beratungsstelle Extremismus: ist eine österreichweite Anlaufstelle (im Auftrag der Sektion Familie und Jugend im Bundeskanzleramt) für Fragen zu allen Arten von Extremismen, seien sie religiös argumentiert oder politisch begründet (u.a. islamistischer Extremismus, Rechtsextremismus, Staatsverweigerer, Verschwörungsideologien).
- Beratungsstelle Extremismus: Übersicht zu verbotenen und strafrechtlich relevanten Symbolen in Österreich
- Bundesstelle für Sektenfragen
- Die Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst bietet unter anderem folgende Infos zum Thema Extremismusprävention an:
- "Nein zu Extremismus! - Gemeinsam gegen Extremismus": Leitfaden für Extremismusprävention
- Sensibilisierungsvorträge für Erwachsene: Der Fokus dieser Präventionsmaßnahme liegt darauf, Erwachsene zu sensibilisieren und Radikalisierungsprozesse zu veranschaulichen, um Radikalisierungsanzeichen rechtzeitig erkennen zu können.
- RE#work – Extremismusprävention für die Zielgruppe Jugendliche: Präventionsprogramm für Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte und Eltern
- Weitere Infos auf der Webseite bzw. unter staatsschutzpraevention(at)dsn.gv.at
- Mauthausen Komitee Österreich: Meldestelle gegen Rechtsextremismus
- OEAD - Agentur für Bildung und Internationalisierung: Extremismusprävention macht Schule!
- Zentrum Polis – Politik Lernen in der Schule zum Thema Extremismus